H-alpha-Sonnenfotografie mit der Canon EOS 10 D

Am ersten Oktoberwochenende 2003 wurden an der Volkssternwarte Kirchheim H-Alpha - Sonnenaufnahmen durch einen 80 mm f/15 AS-Refraktor in Verbindung mit einem 60 mm Coronado-Filter gewonnen.

Wenn nicht anders angegeben, wurde außer einer Verkleinerung keine Bildbearbeitung angewandt.

Sonne in H-Alpha

ISO 100, 1/500 sec (nach Belichtungsmesser)


Sonne in H-Alpha

Rot-Auszug,
Mittelwert 187 ± 4.1

Sonne in H-Alpha

Grün-Auszug
Mittelwert 0 ± 0.1

Sonne in H-Alpha

Blau-Auszug
Mittelwert 16 ± 2.7


Dies ist das gleiche Bild wie oben, nur wurde der Kontrast und die Gradationskurve verändert.

Sonne in H-Alpha

ISO 100, 1/500 sec (nach Belichtungsmesser)

Anschließend wurde mit ca. 60-fach längerer Belichtungszeit eine Aufnahme gemacht, um die Protuberanzen darzustellen.
Erwartet wurde eine strukturlose Sonnenoberfläche. Aber wie durch ein Wunder waren auf einmal sowohl am Sonnenrand (Protuberanzen und Chromosphäre) als auch auf der Sonnenscheibe Strukturen zu erkennen.

Die Farbauszüge in der nächsten Reihe zeigen warum:

Sonne in H-Alpha

ISO 100, 1/8 sec


Sonne in H-Alpha

Rot-Auszug,
Mittelwert 255 ± 0

Sonne in H-Alpha

Grün-Auszug,
Mittelwert 214 ± 4.5

Sonne in H-Alpha

Blau-Auszug,
Mittelwert 62 ± 4.2


Dies ist das gleiche Bild wie oben, nur wurde der Kontrast und die Gradationskurve verändert.

Hier sieht man nun noch einen weiteren Effekt: Die Struktur der Pixel scheint bei monochromatischem Licht zu Interferenzen zu führen (die gebogenen Hell-Dunkel-Zonen im Bild). Dies war auch schon beim Blick durch den Kamerasucher auffällig, was das Fokussieren noch weiter erschwert.

Die Erklärung für dieses Verhalten liegt wohl daran, daß die Grün- und Blaufilter vor dem Chip der EOS 10D nicht nur Licht ihrere eigenen Farbe durchlassen, sondern auch noch zu einem kleinen Prozentsatz Licht der H-alpha Wellenlänge.

Sonne in H-Alpha

ISO 100, 1/8 sec

 


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Erstellt am 10.10.2003 durch Bernd Brinkmann